Die Wissenschaft hinter Musikteamevents
Dass Kreativität und Musizieren sich positiv auf Hormonhaushalt, Gemeinschaftsgefühl, soziale Kompetenzen, Lernprozesse, Kommunikation und Resilienz auswirken, ist vielfach belegt (bspw. (Vuust et al., 2022).
Musik im Gehirn
Musik stimuliert das Gehirn auf einzigartige Weise: Sie aktiviert Bereiche, die für Emotionen, Bewegung, Gedächtnis und Lernen zuständig sind, und fördert die Ausschüttung von Hormonen wie Dopamin und Oxytocin, die Glücksgefühle und soziale Bindung unterstützen. Gleichzeitig reguliert sie Stresshormone wie Cortisol (Chanda & Levitin, 2013; Keeler et al., 2015; Stone et al., 2018).
Musizieren und Gehirnplastizität
Das Erlernen eines Instruments oder das Singen verändert die Struktur und Funktion des Gehirns. Musiker weisen eine stärkere Konnektivität zwischen motorischen, auditorischen und präfrontalen Arealen auf, was Kreativität und kognitive Flexibilität fördert (Groussard et al., 2014; Hyde et al., 2009). Insbesondere Kinder profitieren durch musikalisches Training von gesteigerter sozialer, emotionaler und intellektueller Entwicklung (Fujioka et al., 2006; Habibi et al., 2016).
Musik als soziale Brücke
Musik verbindet Menschen. Sie schafft eine gemeinsame emotionale Sprache, die kulturelle und sprachliche Barrieren überwindet. Aktivitäten wie Chorsingen stärken das Gemeinschaftsgefühl, fördern das Wohlbefinden und haben positive Effekte in therapeutischen Kontexten – von der Rehabilitation nach Schlaganfällen bis zur Verbesserung der Lebensqualität bei Demenz (Särkämö et al., 2013; Särkämö & Sihvonen, 2018).
Was hinter der Wahrnehmung von Klängen steckt
Studien mit neuroimaging-Methoden wie fMRT und EEG zeigen, dass Musik das Gehirn beidseitig aktiviert und tiefgreifende neuronale und hormonelle Prozesse auslöst (Pentikäinen, 2023). Dabei wird nicht nur das Hören, sondern auch das aktive Vorhersagen musikalischer Muster trainiert, was die Fähigkeit fördert, flexibel auf neue Situationen zu reagieren (Salimpoor et al., 2011; Vuust et al., 2022).
Wir arbeiten eng zusammen mit Dr Barbara Studer. Die Neurowissenschaftlerin arbeitet bei der Hirncoach AG, einem Spin-Off der Universität Bern, das mit dem Ziel gegründet wurde, mit wissenschaftlichen Methoden die Leistungsfähigkeit und Gesundheit des Gehirns zu steigern und zu erhalten.
„Musik ist wie eine Ganzkörpermassage für das Gehirn.“
Dr. Barbara Studer

Wissenschaftlich fundierte Inputs zum Thema können als Referat vor einer Teamaktivität eingebaut oder immer wieder eingestreut werden. Konkrete Strategien, wie das Gehirn auch im Berufsalltag kreativer und effizienter funktioniert und wie wir mit Stress umgehen können, gehören selbstverständlich dazu.
Wenn Sie sich selber mit dem Thema „Musik und Teambuilding“ auseinandersetzen möchten, empfehlen wir Richard De Hoops Buch Macht Musik! Er nutzt die Musik als Metapher für erfolgreiche Teams und vergleicht die Charaktere von Menschen mit Musikinstrumenten, um ihre Vielfalt und Bandbreite darzustellen. Nur das gekonnte Zusammenspiel und die Freude am gemeinsam erzeugten Klang führen zu Harmonie. Die Kunst der Teamführung: Zuhören, sich aufeinander abstimmen und Tag für Tag leidenschaftlich zusammenspielen, damit jedes Teammitglied seine Talente zur Virtuosität entfalten kann. Es ist wirklich so einfach, deswegen: Macht Musik!
Potenzial wecken durch Musik
Förderung von Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten:
Musik, insb. das Improvisieren und Zusammenspielen, erfordert ständiges kreatives Denken und spontane Lösungen. Dies kann auf den Arbeitsalltag übertragen werden, wenn es darum geht, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren.
Verbesserung der Teamarbeit:
Im gemeinsamen Musizieren müssen alle Teilnehmer aufeinander hören, sich abstimmen und zusammenarbeiten, um als Gruppe gut zu klingen. Diese Art von Kommunikation und Kooperation ist essenziell in der Arbeitswelt, sei es in Meetings oder Projekten.
Steigerung des Selbstbewusstseins und der Präsentationsfähigkeit:
Wenn man sich traut, in einem Workshop vor Kollegen Musik zu machen oder gar zu singen, fördert das das Selbstvertrauen. Dieses Selbstbewusstsein kann in Präsentationen oder Verhandlungen im Arbeitsalltag sehr hilfreich sein.
Stressabbau und emotionale Intelligenz:
Musik wirkt entspannend und baut Stress ab. Ein entspannter Mitarbeiter kann produktiver arbeiten und besser auf Kollegen eingehen, was das Arbeitsklima positiv beeinflusst.
Förderung von Kreativität im Arbeitsalltag:
Durch musikalische Übungen wird das Gehirn auf neue Denkweisen trainiert. In der Arbeitswelt kann dies dazu führen, dass man gewohnte Denkpfade verlässt und neue, unkonventionelle Lösungsansätze entwickelt.
Teamevents massgeschneidert
Gerne erarbeiten wir das passende Konzept für Ihr Team und Ihren Anlass. Alle Workshops sind separat als auch in Kombination mit Vorträgen, anderen Modulen und/oder Livemusik buchbar. Wir bieten sie sowohl in Englisch als auch in Deutsch an.
“The creative act, the defeat of habit by originality, overcomes everything.”
George Lois
Warum Musik die Gesundheit fördert
Musik stimuliert das Gehirn auf einzigartige Weise. Veränderungen in Mikro-RNAs nach dem Musikhören zeigen, dass Musik das Gehirn aktiviert und Prozesse beeinflusst, die das Gedächtnis sowie den Schutz vor Krankheiten wie Alzheimer und Demenz fördern können.
· Gehirn aktivieren: Singen vernetzt deine Gehirnhälften und steigert Kreativität und Gedächtnisleistung. Musikalische Aktivitäten verbessern die Zusammenarbeit der Hemisphären und fördern kognitive Fähigkeiten.
· Teamspirit dank Oxytocin: Beim gemeinsamen Musizieren wird das Beziehungshormon Oxytocin ausgeschüttet, was die Bindung und das Vertrauen im Team stärkt. Und: Um zusammen zu klingen, muss kooperiert werden. Menschen, die einmal miteinander kooperiert haben, wiederholen dies beim nächsten Begegnen mit höherer Wahrscheinlichkeit, schreibt Prof. Stefan Kölsch in „Good Vibrations“.
· Stress-Killer: Singen senkt das Stresshormon Cortisol und sorgt für Entspannung. Studien zeigen, dass regelmässiges Singen die Cortisolwerte reduziert und so stressbedingte Anspannung abbaut.
· Atem-Power: Singen verbessert deine Atmung und sorgt für mehr Sauerstoff im Blut. Die kontrollierte Atemtechnik beim Singen steigert die Lungenkapazität und optimiert die Sauerstoffzufuhr.
· Gesundes Herz: Singen reguliert den Herzschlag und senkt den Blutdruck – ein Workout für den Kreislauf. Der Parasympathikus wird durch die längere Ausatmung angeregt und hilft so, das Herz-Kreislauf-System in Balance zu halten.
· Laune-Booster: Musizieren sorgt für einen Dopamin-Kick – das „Glückshormon“ wird freigesetzt und steigert das Wohlbefinden. Dopamin aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn und hebt die Stimmung auf natürliche Weise.
· Schneller entspannen: Singen aktiviert den Vagusnerv und unterstützt die körperliche Regeneration. Der Vagusnerv stimuliert den Parasympathikus und fördert so die Entspannungsreaktion des Körpers.
· Schlafqualität verbessern: Verlangsamtes Atmen (=singen!) hilft deinem Biorhythmus und fördert besseren Schlaf. Regelmässiges Singen synchronisiert die inneren Rhythmen und sorgt für erholsameren Schlaf.
· Immunsystem-Push: Singen erhöht die Immunabwehr und stärkt dich gegen Krankheiten. Der Körper produziert mehr Immunglobulin A, das die Abwehrkräfte gegen Viren und Bakterien mobilisiert.
· Selbstbewusstsein stärken: Musizieren macht dich selbstsicherer und hilft gegen Lampenfieber. Die regelmässige Stimulation des Belohnungssystems fördert Selbstvertrauen und Resilienz.
Kleiner Einblick in die Vielzahl wissenschaftlicher Studien, die die gesundheitlichen Vorteile von Musik belegen:
- Bartleet, B.-L., Boydell, K., Walton, J., & Young, P. (2022). Help is on its way: Exploring the mental health and wellbeing outcomes of a massed community choir program. Arts & Health, 1–18. https://doi.org/10.1080/17533015.2022.2094432
- Campbell, Q., Bodkin-Allen, S., & Swain, N. (2022). Group singing improves both physical and psychological wellbeing in people with and without chronic health conditions: A narrative review. Journal of Health Psychology, 27(8), 1897–1912. https://doi.org/10.1177/1359105319870976
- Cohen, G. D., Perlstein, S., Chapline, J., Kelly, J., Firth, K. M., & Simmens, S. (2006). The impact of professionally conducted cultural programs on the physical health, mental health, and social functioning of older adults. The Gerontologist, 46(6), 726–734. https://doi.org/10.1093/geront/46.6.726
- Damsgaard, J. B., & Brinkmann, S. (2022). Me and us: Cultivating presence and mental health through choir singing. Scandinavian Journal of Caring Sciences, 36(4), 1134–1142. https://doi.org/10.1111/scs.13078
- Fancourt, D., Williamon, A., Carvalho, L. A., Steptoe, A., Dow, R., & Lewis, I. (2016). Singing modulates mood, stress, cortisol, cytokine, and neuropeptide activity in cancer patients and carers. Ecancermedicalscience, 10, 631. https://doi.org/10.3332/ecancer.2016.631
- Greenberg, D. M., Decety, J., & Gordon, I. (2021). The social neuroscience of music: Understanding the social brain through human song. American Psychologist, 76(7), 1172. https://doi.org/10.1037/amp0000802
- Helitzer, E., Moss, H., & O’Donoghue, J. (2022). Lifting spirits and building community: The social, emotional, and practical benefits of all-female group singing. Health Promotion International, 37(6), daac112. https://doi.org/10.1093/heapro/daac112
- Keeler, J. R., Roth, E. A., Neuser, B. L., Spitsbergen, J. M., Waters, D. J. M., & Vianney, J.-M. (2015). The neurochemistry and social flow of singing: Bonding and oxytocin. Frontiers in Human Neuroscience, 9, 518. https://doi.org/10.3389/fnhum.2015.00518
- Moss, H., Lynch, J., & O’Donoghue, J. (2018). Exploring the perceived health benefits of singing in a choir: An international cross-sectional mixed-methods study. Perspectives in Public Health, 138(3), 160–168. https://doi.org/10.1177/1757913917739652
- Nair, P. S., Raijas, P., Ahvenainen, M., Philips, A. K., Ukkola-Vuoti, L., & Järvelä, I. (2021). Music-listening regulates human microRNA expression. Epigenetics, 16(5), 554–566. https://doi.org/10.1080/15592294.2021.1883013
- Pentikäinen, E. (2023). Choir singing and the aging brain: Benefits of choir singing on neurocognition and socioemotional wellbeing in older adults. Retrieved from https://helda.helsinki.fi
- Raglio, A. (2021). More music, more health! Journal of Public Health, 43(4), e742–e744. https://doi.org/10.1093/pubmed/fdab092Rebecchini, L. (2021). Music, mental health, and immunity. Brain, Behavior, & Immunity – Health, 18, 100374. https://doi.org/10.1016/j.bbih.2021.100374
- Robens, S., Monstadt, A., Hagen, A., & Ostermann, T. (2022). Effects of choir singing on mental health: Results of an online cross-sectional study. Journal of Voice: Official Journal of the Voice Foundation. https://doi.org/10.1016/j.jvoice.2022.06.003
- Schladt, T. M., Nordmann, G. C., Emilius, R., Kudielka, B. M., de Jong, T. R., & Neumann, I. D. (2017). Choir versus solo singing: Effects on mood, and salivary oxytocin and cortisol concentrations. Frontiers in Human Neuroscience, 11, 430. https://doi.org/10.3389/fnhum.2017.00430
- Siponkoski, S.-T., Martínez-Molina, N., Kuusela, L., Laitinen, S., Holma, M., Ahlfors, M., Jordan-Kilkki, P., et al. (2020). Music therapy enhances executive functions and prefrontal structural neuroplasticity after traumatic brain injury: Evidence from a randomized controlled trial. Journal of Neurotrauma, 37(4), 618–634. https://doi.org/10.1089/neu.2019.6413
- Stone, N. L., Millar, S. A., Herrod, P. J. J., Barrett, D. A., Ortori, C. A., Mellon, V. A., & O’Sullivan, S. E. (2018). An analysis of endocannabinoid concentrations and mood following singing and exercise in healthy volunteers. Frontiers in Behavioral Neuroscience, 12, 269. https://doi.org/10.3389/fnbeh.2018.00269
- Vuust, P., Heggli, O. A., Friston, K. J., & Kringelbach, M. L. (2022). Music in the brain. Nature Reviews Neuroscience, 23(5), 287–305. https://doi.org/10.1038/s41583-022-00578-5
